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„Aber Tote weinen nicht“Schlussbetrachtung: Geistige Freiheit in widrigen Verhältnissen

„Aber Tote weinen nicht“: Schlussbetrachtung: Geistige Freiheit in widrigen Verhältnissen [„Glaubt ihr, daß ein Mensch handeln kann, der ein Geschöpf auf Halbmast ist? Glaubt ihr, daß er hoffen kann, den eignen Stand der Dinge zu bessern; […] wenn er mit gesenktem Seelensterz herumwankt?“, fragt Alfred Kerr bereits 1934 in seiner ersten Veröffentlichung aus dem Exil und setzt gleich seine Antwort hinzu: „Nicht im Traum!“ Kerr profiliert die Negation der Trauer als die notwendige Voraussetzung dafür, sich gegen erfahrene Widrigkeiten so weit als möglich zur Wehr zu setzen, sich diesen nicht in passiver Trauer auszuliefern, sondern selbstbewusst und emanzipiert in sie einzugreifen. Derart suggeriert er die Möglichkeit des Beschlusses, die Ohnmacht der Trauer abzulegen: eben der Beschluss, der in Albert Drachs Gespenst figuriert.] http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png

„Aber Tote weinen nicht“Schlussbetrachtung: Geistige Freiheit in widrigen Verhältnissen

Part of the Exil-Kulturen Book Series (volume 5)
Springer Journals — May 16, 2020

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Publisher
Springer Berlin Heidelberg
Copyright
© Der/die Herausgeber bzw. der/die Autor(en), exklusiv lizenziert durch Springer-Verlag GmbH, DE, ein Teil von Springer Nature 2020
ISBN
978-3-662-61545-4
Pages
300 –307
DOI
10.1007/978-3-662-61546-1_7
Publisher site
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Abstract

[„Glaubt ihr, daß ein Mensch handeln kann, der ein Geschöpf auf Halbmast ist? Glaubt ihr, daß er hoffen kann, den eignen Stand der Dinge zu bessern; […] wenn er mit gesenktem Seelensterz herumwankt?“, fragt Alfred Kerr bereits 1934 in seiner ersten Veröffentlichung aus dem Exil und setzt gleich seine Antwort hinzu: „Nicht im Traum!“ Kerr profiliert die Negation der Trauer als die notwendige Voraussetzung dafür, sich gegen erfahrene Widrigkeiten so weit als möglich zur Wehr zu setzen, sich diesen nicht in passiver Trauer auszuliefern, sondern selbstbewusst und emanzipiert in sie einzugreifen. Derart suggeriert er die Möglichkeit des Beschlusses, die Ohnmacht der Trauer abzulegen: eben der Beschluss, der in Albert Drachs Gespenst figuriert.]

Published: May 16, 2020

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